Wenn du bereits einen vorhandenen Abgasrohranschluss hast, könnte es verlockend sein, den Pelletofen selbst einzubauen. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, bevor du mit dem Einbau beginnst. Auch wenn der Abgasanschluss vorhanden ist, bleiben viele der technischen und rechtlichen Anforderungen bestehen, die bei einem Pelletofen zu beachten sind.

 

  1. Schornsteinfeger-Besichtigung:
  • In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, den örtlichen Schornsteinfeger zu Rate zu ziehen, bevor du den Pelletofen installierst und in Betrieb nimmst – auch wenn bereits ein Abgasrohranschluss vorhanden ist. Der Schornsteinfeger überprüft, ob der Abgasanschluss für einen Pelletofen geeignet ist und ob der Schornstein die richtige Dimension und den passenden Zug hat.
  • Nach dem Einbau muss der Schornsteinfeger den Ofen abnehmen, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitsvorschriften und die BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) eingehalten werden.

 

  1. Eignung des vorhandenen Abgasrohranschlusses:
  • Nicht jeder Abgasrohranschluss ist automatisch für einen Pelletofen geeignet. Pelletöfen haben andere Anforderungen an das Abgassystem als beispielsweise Holzöfen oder Kamine. Du musst sicherstellen, dass der vorhandene Anschluss:
  • Dicht ist, um zu verhindern, dass Rauch oder Abgase in den Raum gelangen.
  • Die richtige Dimension hat (die meisten Pelletöfen benötigen ein Rohr mit einem Durchmesser von etwa 80 bis 100 mm).
  • Der Schornsteinzug ausreichend ist, um die Abgase effizient abzuleiten. Ein Schornsteinfeger kann dies überprüfen.

 

  1. Elektrischer Anschluss:
  • Der Pelletofen benötigt eine Stromversorgung für das Fördersystem und die Steuerung. Auch wenn der Abgasanschluss vorhanden ist, musst du sicherstellen, dass eine geeignete Steckdose in der Nähe des Ofens vorhanden ist, und dass die Installation den elektrischen Sicherheitsvorschriften entspricht. Falls kein geeigneter Stromanschluss vorhanden ist, könnte die Hilfe eines Elektrikers notwendig sein.

 

  1. Frischluftzufuhr:
  • Viele moderne Häuser sind gut gedämmt und haben eine luftdichte Bauweise, was den Betrieb eines Pelletofens erschweren kann, da er Frischluft für die Verbrennung benötigt. Wenn dein Raum nicht ausreichend belüftet ist, muss möglicherweise ein Frischluftzufuhrsystem installiert werden. Dies sollte vorab geprüft werden.

 

  1. Selbsteinbau und Garantie:
  • Viele Hersteller von Pelletöfen setzen voraus, dass der Einbau von einem zertifizierten Fachmann durchgeführt wird, um die Garantie aufrechtzuerhalten. Ein selbst durchgeführter Einbau könnte die Garantiebedingungen verletzen und dazu führen, dass du im Falle von Problemen keinen Anspruch auf Reparatur oder Ersatz hast.

 

  1. Sicherheitsaspekte:
  • Auch wenn der vorhandene Abgasanschluss die Arbeit erleichtert, bleibt der Einbau eines Pelletofens eine potenziell gefährliche Aufgabe. Unsachgemäßer Einbau kann zu Kohlenmonoxidvergiftungen, Bränden oder ineffizienter Verbrennung führen. Es ist entscheidend, die Installationsanweisungen des Herstellers genau zu befolgen.

 

  1. Wartung und Betrieb:
  • Pelletöfen sind wartungsintensiver als einfache Holzöfen, da sie mechanische Teile und elektronische Steuerungen haben. Nach dem Einbau solltest du sicherstellen, dass der Ofen regelmäßig gereinigt und gewartet wird, um eine sichere und effiziente Nutzung zu gewährleisten.

 

Fazit:

Auch wenn du einen vorhandenen Abgasrohranschluss hast, bedeutet das nicht automatisch, dass der Selbsteinbau eines Pelletofens unproblematisch oder empfohlen ist. Der Schornsteinfeger muss in jedem Fall konsultiert werden, um sicherzustellen, dass der Abgasanschluss geeignet ist und den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Darüber hinaus sind elektrische Anschlüsse, Frischluftzufuhr und Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Um rechtliche und sicherheitstechnische Probleme zu vermeiden, ist es ratsam, zumindest einige der Installationsschritte von einem Fachmann durchführen zu lassen oder die Installation durch einen Fachmann überprüfen zu lassen.